Auszüge aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsgabe

   Bereits im September 1898 kam der Feuerlöschinspektor Wernich aus Kiel, um die Wehr zu inspizieren. Da bis zu diesem Zeitpunkt eine Übung noch nicht möglich gewesen war, begnügte er sich damit, die Spritze abzunehmen.

  Nachdem aber die regelmäßigen Übungen aufgenommen wurden, besichtigte der Inspektor die Wehr im Januar 1899 ein zweites Mal und die Wehr erfuhr großes Lob. Da es an diesem Tage sehr kalt war, wurde die nötige Wärme durch einen Bowlenpunsch herbeigeführt, wie der damalige Chronist zu berichten weiß.

 
  Ihre Feuertaufe erhielt die Wehr im Frühjahr 1899, als das Wohnhaus von Joachim Brandt in Flammen stand. Das Gebäude konnte aber wegen des Fehlens von Wasser nicht gelöscht werden, aber es gelang immerhin, das gesamte Inventar zu bergen. Die Gemeinde zog daraus die Erkenntnis, dass auch die tüchtigste Feuerwehr nichts ausrichten kann, wenn kein Löschbrunnen vorhanden ist. Dieser wurde dann im Frühjahr 1900 angelegt. In den nächsten Jahren folgten weitere. Brunnen 1: bei Harms, Brunnen 2: bei Franz Kock (später Gedenkstein), Brunnen 3: Schule, Brunnen 4: R. Hagen, Brunnen 5: J. Bahde, Brunnen 6: bei Apmann.

Frühjahr 1899
Das erste Feuer

Die Feuerwehrkapelle Mitte der 30er Jahre.

  Im Winter 1899 fand auch die Gründung einer Feuerwehrkapelle statt, der die Kameraden Lutter, Wittorf, Joh. und Aug. Brandt, Johann und Johannes Schatzschneider sowie Jochen Kummerfeldt angehörten. Die Kosten für die Anschaffung der Instrumente betrugen 200 Mark. 16 Mann bürgten für diesen Betrag, der aber bald durch bescheidene Einspielergebnisse wieder zurückgezahlt werden konnte.

  Die Feuerwehrkapelle bestand, mit wechselnder Besatzung, bis in die vierziger Jahre.

  In den folgenden Jahren konnte durch die regelmäßigen Übungen die Leistung der Wehr gesteigert werden. Bei einer Vorführung der Wehr auf dem Kreisfeuerwehrfest in Quickborn am 3. Juni 1904 wurde die Gesamtleistung unserer Wehr der Freiwilligen Feuerwehr Quickborn gegenüber als ebenbürtig bezeichnet.

Die FF Friedrichsgabe um 1900

Anlässlich dieser Veranstaltung erhielt die ganze Wehr die neu eingeführten Abzeichen und die Steigerabteilung schaffte sich aus eigenen Mitteln weiße Beinkleider an.

Gründung einer Feuerwehrkapelle

  Von 1905 bis 1920 fehlen leider schriftliche Aufzeichnungen, es ist aber überliefert, dass sich die Wehr sowohl bei Übungen wie auch bei Brandeinsätzen verdient gemacht hat Erst am 7. März 1920 wird die Protokollführung wieder aufgenommen und die Versammlung wählt Hermann Bahde zum neuen Hauptmann, Rudolf Hagen zu seinem Stellvertreter und Schriftführer. Auch wird ein Antrag an die Gemeinde gestellt, das schadhafte Spritzenhaus und die Spritze zu reparieren.

  Hauptmann Hermann Bahde legte sein Amt bereits nach wenigen Wochen nieder. Am 16. Mai 1920 wird Rudolf Kock zum neuen Hauptmann gewählt. Auf der Versammlung am 6. Juli 1920 wurden Strafgelder festgelegt. Für Nichterscheinen 1 Mark, für Zuspätkommen 0,50 Mark.

  In der Nacht zum 16. Oktober 1920 brannte das Wohnhaus des Schlachters Otto Köhler. Infolge dichten Nebels wurde das Feuer zu spät gemerkt und das weichgedeckte Gebäude war nicht mehr zu halten. Es konnte aber im letzten Augenblick unter Lebensgefahr das Bargeld von Franz Stamer gerettet werden. Und wie im Protokoll vermerkt ist, soll es sich um einen hohen Betrag gehandelt haben.

  An dem Jubiläumsfest der Feuerwehr Hasloh am 14. Dezember 1920 nahm die ganze Wehr teil.

  Während der Übung am 22. Mai 1921 wurde folgender Beschluss gefasst:
 Wenn ein Mitglied dreimal hintereinander ohne genügenden Grund fehlt, wird es aus der Feuerwehr ausgeschlossen!

1920: Gleich zwei mal ein neuer Wehrführer



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