16. November 2010 - AKN-Triebwagen gegen PKW: 13 Verletzte
Eine Einsatzübung in nicht ganz alltäglicher Dimension führte die FF Friedrichsgabe am Abend des 16. November durch. Acht Wochen Vorbereitung waren nötig, um ein Einsatzszenario zu erstellen, das im realen Leben in nur wenigen Sekunden entsteht.
Am Bahnübergang Kringelkrugweg wurde ein Kleinwagen von einem Triebwagen der AKN erfasst und rund 200m mitgeschleift. Die beiden Insassen des Fahrzeugs werden lebensgefährlich verletzt und in ihrem Auto eingeklemmt.
Aber auch im Zug kamen Leute zu Schaden: Der Zugführer wurde von einem auf dem PKW mitgeführten Eisenrohr im Brustkorb durchbohrt, elf der 16 Fahrgäste erlitten Kopfplatzwunden, Knochenbrüche und Prellungen.
Damit es möglichst echt wirkt, wurden alle Verletzten geschminkt und stellten den Einsatzkräften gegenüber ihr schauspielerisches Können unter Beweis.
Als die ersten Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst die Unglücksstelle erreichten, galt es zunächst, sich Zugang zu den Verletzten zu verschaffen und die nachrückenden Einsatzkräfte zu koordinieren. Als besonders schwierig erwies sie die Organisation der Aufstellflächen der Fahrzeuge. Die Vielzahl der Einsatzfahrzeuge führte bald zu einem mittelschweren Verkehrschaos auf der engen Straße, das erst zeitaufwendig wieder beseitigt werden musste.
Während die Befreiung der Verletzten aus dem PKW mehr oder weniger Routine war, gestalteten sich der Zugang zum Zug und die Rettungsarbeiten darin schwieriger. Nicht zuletzt musste das den Triebwagenführer durchspießende Rohr mittels Bügelsäge gekürzt werden um ihn aus dem Zug zu befreien.
Neben den geschminkten Verletzungen forderte auch die reale Umgebung Maßnahmen der Einsatzkräfte: Die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ließen die Verletztendarsteller frieren, während die Mannschaft schwitzte.
Das Resümee der übung: Das Verkehrschaos zu Beginn der übung war vorherzusehen, kann aber durch regelmäßiges üben vermindert werden, auch die Kommunikation zwischen den Organisationen kann durch weiteres Training verbessert werden. Die gestellten Aufgaben wurden aber im erwarteten Zeitrahmen zur Zufriedenheit der übungsleitung abgearbeitet, so dass 75 Minuten nach Alarmierung die letzten Verletzten von der Unglücksstelle abtransportiert waren.
An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Verletzten und Unverletzten sowie an die AKN Eisenbahn AG für die großartige Unterstützung.
Eingesetzte Kräfte:
Feuerwehr Norderstedt
ca. 55 Kräfte aus den Ortswehren Friedrichsgabe, Harksheide und der Führungsgruppe
2x ELW 1, 2x LF 16/12, DLK 23/12, TroLF 16, GW-G. RW 2, GW-L, ELW 2
DRK Rettungsdienst
ca. 6 Kräfte
RTW, KTW, OrgL, LNA
KBA Rettungsdienst
ca. 5 Kräfte
RTW, NEF
DRK Bereitschaften Kreis Segeberg
ca. 23 Kräfte
RTW, 3x NKTW, 3x KTW4, MTF

Fotos: Florian Büh (www.Einsatz-Norderstedt.de) und FF Friedrichsgabe
Weitere Fotos und ein Video bei Florian Büh
Bericht der Norderstedter Zeitung vom 18.11.2010